armenische Hochland genannt. Auf diesem Hochlande entspringen Zwei Flüsse, welche in der alten Geschichte von Bedeutung geworden siud: der Euphrat und der Tigris. Sie entfernen sich zunächst von einander, um später sich wieder zu nähern und tiex--einigt in den persischen Meerbusen zu münden. Zwischen und an diesen beiden Strömen liegen drei Länder wie die Stufen einer Treppe übereinander. Das höchstgelegene ist Armenien, ein rauhes und ödes Gebirgsland; südöstlich daran grenzt das etwas tiefer liegende Mesopotamien (d. h. Land zwischen den Flüssen). Es ist ein an vortrefflichen Grasweiden reiches Land und daher meist von Hirten bewohnt. Weiter nach Süd-Ost, an der Mündung der beiden Ströme, liegt Babylonien, nach der am Euphrat gelegenen Hauptstadt Babylon so genannt. Dieses Land ist ganz Tiefland, und seine Fruchtbarkeit groß, wie die Egyptens. Wie der Nil der Spender der Fruchtbarkeit Egyp-teus ist, so der Euphrat die Ursache der Fruchtbarkeit Babyloniens. Wenn der Schnee in den Hochlanden Armeniens schmilzt, so tritt der Euphrat über die Ufer und überschwemmt besonders das am tiefsten gelegene Babylonien. Durch Kanäle, bnrch Dämme und Deiche würde das Wasser in die entfernteren Lanbestheile geleitet. ^ Die Fruchtbarkeit Babyloniens war so groß, daß 100-bis 200fältige Ernten keine Seltenheit waren; die Hirse soll die Höhe eines Mannes erreicht haben, und die Weizen- uttb Gersten-Blätter sollen brei bis vier Finger breit geworben sein.
b. Beschäftigung und Sitten der Bewohner. Außer dem Ackerbau trieben die Babylonier einen ausgebehnten Handel, sowohl zu Laube durch Karavanen, als auch zur See bnrch Schiffe. Ebenso ßcbeutenb wie ihr Handel war ihr Kunstfleiß. Die babylonischen Gewänber und kostbaren Teppiche waren im ganzen Mor-genlanbe berühmt. Kunstfleiß und Handel brachten einen beben-tenben Reichthum iu's Laub. Die Reichen führten ein Leben in Sinnesgenuß und Pracht, wie es kaum in einem andern Laube Zu finben war. Man trug kostbare Siegelringe, besprengte sich mit wohlriechenben Salben und war äußerst erfinberisch in Betreff des Wohllebens. Daburch aber sank das Volk in Weichlichkeit und Laster aller Art. Dazu kam, daß auch ihre Religion nicht dazu angethan war, sittliches Leben zu wecken und zu fördern. Ja man glaubte den Göttern am besten zu bienen, wenn man so recht in Unmäßigkeit und Wollust schwelgte. Ihr höchster Gott war Beel ober Baal, dem oft Menschen, besonders Kinder als Opfer geschlachtet wurden. Die Priester thaten auch
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
2. Muhamed.
a. Land und Volk der Araber. Die Halbinsel Arabien ist in ihrem Innern eine weite, bäum- und graslose Wüste, in welcher nur Beduinenhorden umherstreifen: fein Baum gewährt Schatten gegen die brennende Sonnenhitze, nur sehr wenige Oasen sind zu finden. Nur das Kameel, das für die Wüste geschaffen zu sein scheint, und das kräftige, außerordentlich schnelle Araber-Pferd vermögen die weite Wüste zu durchmesseu. In diesen Thieren besteht denn auch der Reichthum der Beduinen. Der südwestliche Theil der Halbinsel ist von fruchtbaren Thälern durchzogen und heißt das glückliche Arabien. Hier gedeihen die herrlichsten Früchte: der Kaffee, das Znckerrohr, die Datteln und Granatäpfel. In diesem Theile des Landes liegen die Prophetenstädte Mekka und Medina. Der nordwestliche Theil der Halbinsel heißt das peträische Arabien mit der Hauptstadt Petra; nur diesen Theil Arabiens hatten die Römer auf ihren Kriegszügen betreten; von dem andern waren sie durch die endlose Wüste abgehalten worden. Die Bewohner des glücklichen Arabien trieben von jeher einen ausgedehnten Land- und See-Handel und hatten dadurch bedeutende Reichthümer zusammengebracht, welche ihnen die Mittel zu schwelgerischem Wohlleben gewährten. Die Nomaden dagegen führten unter ihren Häuptlingen (Emirs oder Scheikhs genannt) ein einfaches, mäßiges Leben. Das Wanderleben in der Wüste, die Kriegs- und Beutezüge härteten diesen Theil des Volkes ab und reiften in ihm jene herrlichen Eigenschaften: Treue gegen die Stammeshäupter und Treue des gegebenen Wortes, Gastfreundschaft gegen Fremde und festen, trotzigen Muth in der Gefahr, beförderten aber auch ihre üblen Sitten: Grausamkeit und Blutdurst, Rachgier und Fehdelust. Ihre Religion war ursprünglich Natur-, besonders Sterndienst, ihr National-Heiligthum die Kaaba zu Mekka, ein Tempel mit einem großen, schwarzen Steine, welchen der Engel Gabriel dem Jsmael (Abrahams Sohn), von dem sie ihre Abstammung herleiteten, selbst gegeben haben soll. Zu der Kaaba fanden alljährlich Wallfahrten statt, während welcher alle Kriege und Streitigkeiten ruhten; Freund und Feind nahmen friedlich Theil an den heiligen Gebräuchen.
b. Muhamed. Muhamed stammte ans dem angesehenen Geschlechte der Koreischiten, welchen die Bewachung der Kaaba
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Engel_Gabriel Abrahams
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Medina Petra Mekka Abrahams